Am vergangenen Samstag (26. August 2023) stand der jährliche Tagesausflug an. Mit dem mit 49 Personen voll besetzten Bus ging es bei schönstem Wetter und gut aushaltbaren 23°C nach Fulda auf die 7. Landesgartenschau, die hier, nach der ersten Landesgartenschau 1994, wieder Station macht. Zuvor wurde aber wie gewohnt ein Frühstück gereicht, um sich für den Tag zu stärken. Danach ging es zum Eingang SonnenGarten, an dem um 11:00 Uhr unsere anderthalbstündige Führung begann.

Aufgeteilt in zwei Gruppen erkundeten wir den SonnenGarten mit seinen Teilbereichen, die uns fachlich näher gebracht wurden. Dieser flächenmäßig größte Teil der Gartenschau dreht sich thematisch hauptsächlich um den klassischen Gemüsebau, Nutzpflanzen und (zum ersten Mal auf einer Gartenschau) die Landwirtschaft. So findet sich z.B. ein moderner Bauerngarten ohne klassische Buchseinfassung. Daneben gelegen ist das „Sonnige Klassenzimmer“, in welchem die von der LGS angebotenen Lehrinhalte von Schulklassen vertieft werden können. Der Beratungsgarten des LLH bietet für Schulklassen kleine Experimentierbeete an. So kann selbst Gemüse angezogen werden oder verschiedene Faserpflanzen wie Karde oder Hanf für die Textilverarbeitung in der Entwicklung beobachtet werden. Kompostbereitung ist ein weiteres Thema.

Weiter ging es über die Streuobstwiese auf den „Fulda Acker“. Dieser 10 ha große Bereich wurde von Landwirten und Landfrauen selbst angelegt und bepflanzt. Hier finden sich neben dem Landfrauengarten auch ein Maislabyrinth, der Weltacker und ein begehbares Bodenprofil.

Der „Weltacker“ mit der „Weltwiese“ symbolisiert den Flächenanteil, der einem jeden Menschen auf der Welt rechnerisch zur Ernährung zur Verfügung steht. Auf den 2.000 m² Ackerfläche werden die Nutzpflanzen im entsprechenden Verhältnis ihres weltweiten Anbaus angebaut. Die 4.000 m² Wiese stellen Viehzuchtfläche dar. Im Garten der Kulturen finden sich alle im Landkreis Fulda angebauten Feldkulturen von A wie Ackerbohne bis Z wie Zuckerrübe. Hinweisschilder erläutern alles Wissenswerte zur jeweiligen Kultur. Auf der anderen Seite der Fläche finden sich Demoflächen für AgriPV und AgroForst, moderne landwirtschaftliche Flächennutzungskonzepte. AgriPV kombiniert Photovoltaikanlagen mit landwirtschaftlicher Nutzung, während bei AgroForst die zusätzliche Holznutzung durch angelegte Baumstreifen aufgegriffen wird.

Von dort aus ging es weiter durch den „WirGarten“, den umgebauten und erweiterten alten Tiergarten der Stadt, der Zwergzebus, Ziegen, Esel, Damwild und weitere Tiere beherbergt. Über die Panoramabrücke gelangten wir in den nächsten Gartenschaubereich, den Kulturgarten.

Hier sind die klassischen gärtnerischen Themenbereiche einer Gartenschau unter gebracht: Grabmal- und Friedhofsgestaltung, ein chinesischer Garten, diverse Schaugärten und Kübelpflanzen. Aber auch moderne und aktuelle Themen werden aufgegriffen, so etwa Balkongärten, ein Klimabaumpfad oder Kletterpflanzen. Nach einem Abstecher an die Murmelbahn endete unsere Führung an der Kulturbühne.

Der restliche Mittag stand zur freien Verfügung, um die beiden anderen Schaubereiche „GenussGarten“ und „WasserGarten“ auf eigene Faust zuerkunden, einen Abstecher in die Stadt zu machen oder einem der zahlreichen gastronomischen Angebote nachzukommen.

Im „GenussGarten“ befindet sich neben der Hauptbühne die Blumenschau,deren aktuelles Thema „Fernweh“ war. Zu sehen gab es Gestecke und Arrangements tropischer und subtropischer Pflan- zen wie Flamingoblumen, Orchideen und Paradiesvogelblumen, aber auch heimischer Pflanzen in knalligen Farben und bizarren Formen. Über 8000 Schnittblumen wurdenverarbeitet. Musikalisch unterlegt wurde das ganze mit Melodien etwa von ‘Star Wars’ und ‘Star Trek’, sodass schnell klar wurde, dass das Fernweh hier nach etwas weiter entfernten Orten lechzt.

Es folgte der „WasserGarten“ als letzter Themenbereich mit seinem 7,5 ha großen Aueweiher. Zwischen der Fulda und dem Weiher wurde ein Biberlehrpfad angelegt, dessen Schautafeln dem Besucher Lebensweise und ökologischen Nutzen der Biber näher bringen. Auf dem Uferbalkon, einem großen Holzdeck, das verschiedenen Wasserbecken einfasst, sind unterschiedliche Wasserpflanzen zu sehen. Zudem hat man einen Blick über den ganzen See. Dahinter befindet sich der Aueplatz, auf dem für jeden der 24 Stadtteile ein Baum gepflanzt wurde. Zudem findet man den „Gärtnermarkt“ an dessen Ständen Blumenzwiebeln, Ausstattungsgegenstände für den Garten, kleinere Werkzeuge und weitere Accessoires erstanden werden können. Rund um den See finden sich zahlreiche Sitzmöglichkeiten.

Mit dem kostenfreien Busshuttle ging es schließlich zurück zum SonnenGarten, von dessen Parkplatz aus wir um 16:30 Uhr wieder die Heimreise antraten.